CMD Behandlung in Wetzlar – Kiefergelenksdiagnostik und -therapie

Wenn Sie unter Verspannungen im Hals- und Nackenbereich leiden oder ständiges Kieferknacken, Kiefergelenkschmerzen oder Kaubeschwerden haben, kann eine Fehlfunktion im Kiefergelenk die Ursache sein. Auch chronische Migräne, Zähneknirschen, Tinnitus, Rücken- und Gelenkschmerzen können durch eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) verursacht werden.

Da ein Ungleichgewicht im Zusammenspiel von Zähnen, Ober- und Unterkiefer, Gelenken und Kaumuskulatur auf verschiedenste Bereiche des Körpers Auswirkungen haben kann und oft nicht in direktem Zusammenhang mit einer CMD gebracht wird, haben betroffene Patienten nicht selten einen langen Leidensweg hinter sich.

Eine umfassende zahnärztliche Kiefergelenksdiagnostik bzw. Funktionsanalye und anschließende CMD Therapie, kann Ihr Kausystem wieder ins Gleichgewicht bringen und helfen, die damit verbundenen Beschwerden zu beseitigen.

Was ist eine CMD – Craniomandibuläre Dysfunktion

Die zahnmedizinische Bezeichnung Craniomandibuläre Dysfunktion, abgekürzt CMD, setzt sich aus den lateinischen Wörtern Cranio = Schädel, Mandibula = Unterkiefer und Dysfunktion = Fehlfunktion zusammen.

Bei einer CMD liegt eine Störung der von Natur aus leichtgängigen Funktion des Kiefergelenks vor. Die Anforderungen beim Kauen oder Sprechen sind vielfältig. Beim Öffnen des Mundes klappt der Unterkiefer in einer Art Scharnierbewegung nach unten, wobei er zugleich nach vorne gleitet. Beim Zubeißen und Kauen kommen noch seitliche Bewegungen hinzu. Wie andere bewegliche Verbindungsstellen im Körper wird das Kiefergelenk von Bändern und Muskeln zusammengehalten. Die Kaumuskulatur gehört zu den kräftigsten im menschlichen Organismus.

Wenn der Unterkiefer beispielsweise wegen verschobener Zahnreihen dauernd einseitigen Belastungen ausgesetzt ist, treten Verspannungen auf, die wegen der besagten Stärke der Kaumuskeln erheblich sein können und im schlimmsten Fall das Kiefergelenk in eine falsche, unnatürliche Position verschieben. Die davon betroffene Person bekommt es schmerzhaft durch erhöhten Druck im Gelenk und durch Bewegungseinschränkungen zu spüren.

Weil Kiefer-, Hals- und Nackenmuskulatur über die Nervenbahnen in einem Regelkreis miteinander verbunden sind, leiten “Bewegungssensoren” in den Gelenken und “Spannungsmelder” in den Muskeln Verspannungen, die wegen der Fehlbelastung des Kiefergelenks auftreten, an die Umgebung weiter. Die angrenzenden Muskelpartien versuchen ihrerseits ausgleichend zu wirken und die Verspannungen zu kompensieren. Auf diesem Weg macht sich eine CMD am Ende sogar in Form von Rückenschmerzen bemerkbar. Im unmittelbar angrenzenden Gesichts- und Kopfbereich können Augenflimmern, unscharfes Sehen und Ohrgeräusche (Tinnitus) als mögliche Symptome einer CMD auftreten.

Nicht jede kleinere Abweichung vom optimalen Bewegungsablauf im Kauapparat führt zu einer CMD. Bis zu einem gewissen Grad können sich die Muskeln im Mundbereich veränderten Anforderungen anpassen. Dabei werden geringfügige Fehlstellungen ausgeglichen, ohne dass Verspannungen und Schmerzen auftreten.

Typische Symptome für CMD

Beschwerden, die mit einer CMD zusammenhängen, können sich in vielen Bereichen des Körpers bemerkbar machen. Chronische Kopfschmerzen sind so gut wie immer mitverursacht durch ein Kiefergelenk, das sich in einer irregulären Stellung befindet und dadurch unnatürlichem Druck ausgesetzt ist. Bei fast einem Drittel der Fälle von Ohrensausen (Tinnitus) ist eine CMD der Auslöser.

Anzeichen, die eine Untersuchung hinsichtlich einer eventuell vorliegenden CMD angeraten erscheinen lassen, gibt es viele. In aller Regel treten mehrere gleichzeitig auf. Die nachfolgenden Symptome werden am häufigsten beobachtet:

✓  Zahnschmerzen
✓  Schmerzen beim Kauen / empfindliche Zähne
✓  Rückgang des Zahnfleischs
✓  Risse oder abgeplatzte Ränder an einzelnen Zähnen
✓  Lockere Zähne
✓  Fehlbiss oder nicht passgenaues Ineinandergreifen der Zahnreihen
✓  Zahnwanderungen
✓  Schmerzen im Kiefergelenk und Geräusche wie Knacken oder Reiben
✓  Mundöffnung ist eingeschränkt
  Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich
✓  Rückenschmerzen
✓  Verspannungen beim Aufstehen
  Schwindelgefühle
  Ohrenschmerzen und Ohrensausen (Tinnitus)
  Schluckbeschwerden
  Schmerzen im Gesicht
  Schmerzen rund um die Augen, unscharfes Sehen, Flimmern
  Migräne
✓  Schlafstörungen

Mögliche Ursachen einer CMD

Ausgelöst werden die mit einer CMD zusammenhängenden Beschwerden meist dadurch, dass die beiden Kiefer nicht passgenau aufeinandertreffen. Beim Kauen muss der Unterkiefer deshalb eine Fehlstellung einnehmen mit der entsprechenden Überbelastung des Kiefergelenks. Die möglichen Ursachen einer CMD gehen daher vor allem auf Beschädigungen und Mängel am Gebiss zurück.

Zu den hauptsächlichen Ursachen gehören:

  Fehlbiss und andere Bissanomalien, die den Unterkiefer in eine unnatürliche Stellung zwingen;

  Fehlende Zähne im Seitenzahnbereich, hauptsächlich im Unterkiefer;

  Schlechtsitzende Prothesen infolge einer mangelhaften prothetischen Versorgung sowie ungenau passender Zahnersatz;

✓  Unfälle, die infolge eines Stoßes auf das Kinn eine Kiefergelenkstauchung nach sich gezogen haben;

  Stress im Beruf und allgemeine Ängste im Leben können zu Zähneknirschen im Schlaf und zu Verspannungen im Kiefer- und Nackenbereich führen;

✓  Schlechte Haltung mit nach vorne geneigtem Oberkörper und einer “Schlüsselloch-Gucker”-Position des Kopfes;

✓  Schlechte Angewohnheiten wie das Kauen von Fingernägeln oder Schreibstiften, die zu einer unausgeglichenen Haltung und Muskelverspannung führen.

Diagnose CMD: Umfassende Untersuchung von Muskulatur und Kiefergelenk

Besteht aufgrund des Vorliegens verschiedener Symptome der Verdacht einer CMD, führen wir in unserer Zahnarztpraxis in Wetzlar eine eingehende Untersuchung des Kiefergelenks und der damit verbundenen Muskulatur durch. Als Erstes überprüft ein damit erfahrener Zahnarzt manuell Kau- und Kopfmuskeln auf empfindliche Druckpunkte. Darüber hinaus findet er heraus, wie stark sich der Kopf des Patienten drehen und neigen lässt. Anschließend wird das Kiefergelenk vermessen und festgestellt, ob sich sein Bewegungsspielraum im Normalbereich befindet oder seine Bewegungen eingeschränkt sind. Mittels einer computergestützten Auswertung ergibt sich ein umfangreiches Bild mit einem verlässlichen Befund. Darauf aufbauend erstellen wir in Abstimmung mit dem Patienten einen Therapieplan. 

Behandlung einer Craniomandibulären Dysfunktion – CMD

Herausnehmbare Aufbissschiene bei Fehlfunktionen & Verspannung

Um Fehlstellungen im Gebiss auszugleichen, passen wir eine herausnehmbare Aufbissschiene ein. Sie wird von unserem Dentallabor entsprechend der Ergebnisse unserer Untersuchung präzise für die individuelle Situation des Patienten hergestellt. Schritt für Schritt bewegt diese Schiene den Unterkiefer in seine anatomisch richtige Stellung zurück, um wieder eine gleichmäßige Belastung des Kiefergelenks zu erreichen.

Die Aufbissschiene muss vom Patienten zirka acht Wochen lang nachts getragen werden. Für gewöhnlich stellt sich in diesem Zeitraum eine spürbare Entspannung der Kaumuskulatur ein.

Interdisziplinäre Therapie

Um die Beschwerden langfristig zu beheben, ist an diesem Punkt in der Regel eine Zusammenarbeit mit Ärzten anderer medizinscher Fachrichtungen angeraten, beispielsweise mit Physiotherapeuten oder Osteopathen.

Sie kümmern sich um die Behandlung jener weiteren gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die sich in anderen Körperregionen wie dem Rücken infolge der Verspannungen der Kaumuskulatur eingestellt haben. Die Übungen mit einem Physiotherapeuten helfen dabei, die Durchblutung des Muskel- und Bindegewebes zu fördern. Ziel ist es, den gesamten Bewegungsapparat wieder in einen entspannten und ausgeglichenen Zustand zu bringen.

Prothetische Folgetherapie

Nachdem Verspannungen der Kaumuskulatur und Fehlstellungen des Kiefergelenkes ausgeglichen und in ausreichendem Maße korrigiert worden sind, stehen zahntechnische Nachbesserungen an. Wir beseitigen dabei Mängel, welche eine CMD ursprünglich ausgelöst haben.
Wir gleichen überstehende oder zu tiefe Zahnfüllungen aus und ersetzen fehlende Zähne. Dabei passen wir auch schlechtsitzenden Zahnersatz wie Brücken oder ganze Prothesen an das Restgebiss an. Wenn die beiden Kiefer aufgrund der zahntechnischen Korrekturen harmonisch zusammenwirken, ist es unwahrscheinlich, dass sich erneut CMD-Symptome entwickeln.

Kosten für eine CMD Behandlung

Wegen der vielfältigen Ursachen und Symptome einer CMD lassen sich die individuell erforderlichen Schritte einer Kiefergelenktherapie nicht pauschal vorhersagen. Wir empfehlen unseren Patienten, sich nach einer eingehenden Untersuchung und einer verlässlichen Diagnose von einem unserer Spezialisten beraten zu lassen. Dabei können wir medizinisch sinnvolle Maßnahmen und die damit verbundenen Kosten erörtern.
Wir unterstützen unsere Patienten dabei, anhand eines Therapieplans mit ihrer Versicherung abzustimmen, welche Kosten übernommen werden. Wie immer sind wir bemüht, unseren Patienten hochwertige zahnmedizinische Leistungen zu transparenten und überschaubaren Kosten zukommen zu lassen.

Zahlreiche Vorteile der CMD Behandlung mit einer Aufbissschiene

Eine individuell angefertigte Aufbissschiene bildet den ersten wichtigen Abschnitt einer Kiefergelenktherapie. Die Schiene bietet eine Reihe von Vorteilen:

  Sie reduziert Verspannungen,
✓  sie hebt Blockaden auf,
  sie beseitigt die eigentliche Ursache der Kiefergelenksbeschwerden,
  sie verringert dadurch Entzündungen,
✓  sie sorgt dafür, dass weniger Zahnsubstanz abgerieben wird,
  sie bringt Bewegungsabläufe der Kaumuskulatur ins Gleichgewicht,
  sie bewirkt eine Entspannung der Gesichtsmuskulatur und
  eine Verbesserung des Schlafes.

Tipps im Umgang mit einer CMD

Um die Symptome einer CMD zu lindern, können Patienten parallel zu einer zahnmedizinischen Therapie durch ihr Verhalten im Alltag wesentlich zu einer Besserung beitragen:

  Versuchen Sie, entspannt zu bleiben, und vermeiden Sie es, bei Stress die Zähne zusammenzupressen. Diese Angewohnheit tritt meist unbewusst bei Tätigkeiten auf, die eine hohe Konzentration erfordern. Zur Vorbeugung sind geeignete Entspannungsübungen zu empfehlen.

  Yoga und vergleichbare Entspannungstechniken erhöhen die allgemeine Ausgeglichenheit. Trainieren Sie sich Verhaltensweisen an, um Stress besser bewältigen zu können. Mit der Zeit stellt sich auch ein ruhigerer Schlaf ein, der eine intensivere Erholung ermöglicht. Zähneknirschen wird überflüssig.

  Eine geeignete Schlafposition kann Zähneknirschen abstellen. Zu empfehlen ist die Rückenlage mit einem nicht zu hohen Kissen. Diese Position begünstigt die Entspannung von Kaumuskulatur und Kiefergelenken.

Beratung zur CMD-Behandlung und Funktionsdiagnostik

Unsere erfahrenen Spezialisten beantworten gerne alle Fragen zu unserer CMD Behandlung. Vereinbaren Sie heute noch einen Beratungstermin.

FAQ: Fragen und Antworten

Häufige Fragen zu Kiefergelenksdiagnostik und -Theraoie